März 1938.
Die jüdische Schauspielerin Lola Blau packt voller Vorfreude die Koffer für ihr erstes Engagement in Linz. Doch kurz nach dem Anschluss Österreichs ans nationalsozialistische Deutschland wird ihr als Jüdin ein Auftritt verwehrt. Auch in der Schweiz ist sie nicht erwünscht, sodass sie ein Schiff nach Amerika besteigt. Dort wird sie der frivole Star, der sie nie sein wollte, dabei will sie doch eigentlich nur nach Hause. Und die Liebe ihres Lebens Leo finden. Mit dem Ende des Krieges kehrt sie nach Wien zurück, doch ihre Heimat ist ihr fremd geworden.
„Lola Blau“ hatte im April 2015 im Theater Ansbach unter der Intendanz von Jürgen Eick Premiere.
„Lola Blau ist die Geschichte einer Ohnmacht. Lola steht dem Antisemitismus ebenso ratlos ohnmächtig gegenüber wie dem eigenen Judentum. (…) Sie will eigentlich nichts als ein bisschen tanzen und singen und ihrem Publikum Freude machen. Aber sie muss einsehen, dass es nicht nützt, nur einen kleinen bescheidenen Platz an der Sonne erhaschen zu wollen.“ Georg Kreisler
Das vom wohl bekanntesten österreichischen Komponisten Georg Kreisler geschriebene „Ein-Frau-Musical“ wurde nach seiner Uraufführung 1971 zu einem großen Erfolg und ist bis heute regelmäßig auf den Spielplänen. Kreisler zeigt mit Lola Blau das Leben hinter den Kulissen der Bühne und den Umgang mit der Wirklichkeit. Das jüdische Schicksal der Lola ist gleichzeitig auch das Schicksal des zwanzigsten Jahrhunderts. Die meistenteils zu Klassikern gewordenen Kabarettsongs umfassen eine Spannweite von virtuoser Komödie bis zur existenziellen Tragödie.
Mit: Atischeh Hannah Braun (Lola), Helmut Büchel (Männerrollen & szenische Einrichtung), Klaus Lothar Peters (Klavier & musikalische Einrichtung)